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Nicht nur gilt das Jahr 1987 als der kälteste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, sondern es markiert auch das Ende der Sensenindustrie in Scharnstein. In diesem Jahr ist auch das Märchen „Hammer“ angesiedelt, in dem sich der Elektrikerlehrling Robert und Julia, die Tochter des Buchhalters des Sensenwerkes, ineinander verlieben.
Doch fast jeder der Protagonisten verbirgt ein Geheimnis, das nach und nach ans Licht kommt. „Hammer“ erzählt die Geschichte einer Liebe, einer brutalen Vergangenheit und wirft schließlich einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Dabei werden die menschlichen Beziehungen und die gesellschaftlichen Umbrüche jener Zeit beleuchtet. Die Erzählung fängt die Atmosphäre und die Herausforderungen dieser Ära auf unterhaltsame Weise ein.
Eine Herausforderung stellt das komplexe musikalische Konzept dar. Das klassische Orchester traditionell vor der Bühne, dazu parallel eine Rauminstallation, die die Besucher dreidimensional umfängt. Ähnlich wie in einem modernen Kino wird rund um das Stück ein Sounddesign aufgebaut. Geräusche aus der Zeit von damals, die historischen Klänge der Hämmer aus der Ferne verwandeln sich in einen Herzschlag, der zur treibenden Kraft für das Orchester wird. Der Raum wird Bühne, die vierte Wand wird durchbrochen. Das Stück wird nicht nur Erwartungshaltungen erfüllen, sondern vor allem auch Überraschungsmomente bringen.
Die Aufführung des Stückes soll im Hauptgebäude des aufgelassenen Sensenwerkes der Firma Redtenbacher in Scharnstein stattfinden.
Aber darüber hinaus wird das ganze Dorf, speziell der Ortsteil Unterscharnstein, ebenfalls zur Bühne. Es ist denkbar, dass einige Szenen außerhalb des Hauptgebäudes stattfinden und über Video übertragen werden, oder dass das Publikum mit dem Stück zu den Schauplätzen aktiv mitgeht. Somit wird ein Besuch der Aufführung etwas Ganzheitliches, ein Rahmen der größer ist als nur ein Theater. Der ganze Ort ist damit Bühne.
Begleitend zum Stück soll eine App zum Einsatz kommen, die sich bei einem Rundgang durch den Ort automatisch an diversen Stellen meldet und Informationen mit historischem Hintergrund liefert.
Der ganze Ort ist damit Bühne.
Ernste Musik trifft Elektronische Musik
Ein Orchester in typischer Musicalbesetzung (Streicher und Big Band), ergänzt mit elektronischer Musik, ist eingebettet in eine über die Bühne hinausgehende akustische und visuelle Raumgestaltung. Auch in der Überlagerung dieser Elemente wird die Zeitenwende mit ihrer Überlagerung voneinander gegenläufigen Entwicklungen fühlbar.
Die jahrzehntelange und breitgefächerte Erfahrung des Komponisten Hermann Miesbauer im Bereich klassischer Musik, Filmmusik, Big Band, Experimentalmusik, sowie im Bereich der elektronischen Musik ist Grundlage für ein einzigartiges Konzept. Eine Vielzahl kleiner kreativer Bausteine wird dem Publikum ein unerwartetes Klang- und Bilderlebnis bieten, ein Spektakel voller Überraschungen. Zarte Klänge, die durch den Raum schweben, wie die Blaumeisen an einem Frühlingstag am Fluss, bis hin zum massiven, dröhnenden Tanz der Hämmer.
Projektautor: Hermann Miesbauer
Libretto und Regie: Nik Raspotnik
Komposition und Songtexte: Hermann Miesbauer
Bühnenbild: Nik Raspotnik
Kostüme und Maske: Kerstin Turnheim
Videotechnik: Josef Pitschmann
Sound- und Lichttechnik: Gery Pühringer
Vorproduktion Musik: Andreas Luger
ENSEMBLE
Kerstin Turnheim als Ursl
Michael Kuttnig als Johann
Clara Sabin als Julia
Simon Gerner als Robert
RAT BIG BAND
Saxofone:
Teresa Pühringer, Robert Miesbauer,Florian Moitzi, Hubertus Buchegger, Michael Kaltenbrunner
Posaunen:
Hermann Miesbauer, Gerhard Pühringer, Günther Weingärtner, Gerhard Eibelhuber
Trompeten:
Rainer Stadler, Hubert Huemerlehner, Hans Paul, Rudi Zörweg, Bernhard Drack
Rhythmusgruppe:
Niki Hüttner, Keyboard
Johannes Pühringer, Bass
Willi Trausner, Guitar
Edi Moitzi, Drums
Musikalische Leitung:
Hermann Miesbauer
Fotos © Gernot Wührleitner